Fragen und Antworten
rund um das Ballonfahren

Ist es bei einer Ballonfahrt windig?

Ein Ballon kann bis zu 40 km/h schnell sein. Er fährt aber immer nur so schnell wie der Wind um ihn herum. Weil der Ballon mit dem Wind fährt, ist es im Korb windstill. Lediglich bei starkem Steigen oder Sinken kann man kurzfristig ein wenig Wind spüren.

Die Windstille führt dazu, dass die Temperatur im Korb gefühlt immer etwas wärmer ist als am Boden. Sie müssen für eine Ballonfahrt deshalb also keine speziellen Windjacken oder Ähnliches anziehen, sollten jedoch Ihre Kleidung an die gegebene Jahreszeit anpassen.

Ich habe Höhenangst,
kann ich trotzdem an einer Ballonfahrt teilnehmen?

Generell sei gesagt: Ob Sie sich eine Ballonfahrt bei Höhenangst zutrauen, hängt immer von Ihrem eigenen Empfinden ab. Sie sollten sich nicht von anderen überreden lassen, wenn Sie sich bei dem Gedanken, frei in luftiger Höhe zu schweben, sehr unwohl und unsicher fühlen.

Wir haben beim Ballonfahren mit Personen, die unter Höhenangst leiden, jedoch Folgendes festgestellt: Es macht für Betroffene einen großen Unterschied, ob sie sich auf einem Turm, einer hohen Brücke oder aber in einem geschlossenen Ballonkorb befinden. Nach unserer Erfahrung existierte die Höhenangst bei betroffenen Personen während der Ballonfahrt überhaupt nicht mehr.

Eine griffige Erklärung für dieses Phänomen ist, dass das Gehirn Höhen schlecht abschätzen kann und sich deshalb immer auf sichtbare Verbindungen zur Erde bezieht. Von diesen Verbindungen kann die Höhe abgeleitet werden, die schließlich die Höhenangst weckt. Bei einem Turm beispielsweise sind solche Verbindungen gegeben, bei einem frei schwebenden Ballon aber nicht. Deshalb tritt Höhenangst im Ballon nicht auf.

Wir nehmen außerdem an, dass die Ballonfahrt an sich für Ablenkung sorgt. Dass also so viele Eindrücke aufkommen, dass die eigentlich höhenängstlichen Personen gar nicht mehr über ihre Höhenangst nachdenken, sondern sich einfach nur in den Bann der Ballonfahrt ziehen lassen und ihre Bedenken komplett vergessen.

Wenn Sie sich also eine Ballonfahrt zutrauen, ist es unserer Meinung nach in jedem Fall einen Versuch wert.

Was hat es mit dem Ballonadelsstand auf sich?

Der sogenannte „Ballonadelsstand“ ist ein alter Brauch der Ballonfahrer. Er geht auf ein Gesetz des französischen Königs Ludwigs XVI zurück, welches besagt, dass nur Adelige mit einem Ballon fahren dürfen.

Dieses Gesetz greift natürlich heutzutage nicht mehr. Es hat sich daraus aber die Tradition der „Ballonfahrertaufe“ entwickelt, bei der all jene, die an einer Ballonfahrt teilgenommen haben, symbolisch in den „Ballonadelsstand“ aufgenommen werden.

Warum sagt man eigentlich Ballonfahren und nicht Ballonfliegen?

Diese Namensgebung hat zwei Gründe:

Zunächst geht es um das aerostatische Prinzip: Physiker benannten alle Objekte, die schwerer sind als Luft und über Flügel verfügen (z.B. Flugzeuge), als  „fliegende“ Objekte. Die Objekte aber, die leichter sind als die Luft, gelten als „fahrend“. Zu dieser zweiten Kategorie gehört auch der Ballon. In seiner Hülle entsteht nämlich warme Luft, die leichter ist als die Umgebungsluft und den Ballon deshalb aufsteigen lässt.

Ein weiterer Grund für den Sprachgebrauch des „Ballonfahrens“ ist, dass es damals, als die Gebrüder Montgolfier den Heißluftballon erfanden, noch keine fliegenden Flugzeuge gab. Man orientierte sich im Vokabular deshalb an der Schifffahrt.